Pflege von Staudenpflanzungen im Winter

Was ist zu tun im Herbst und Winter?

Yucca im Schnee

Düngung: Normalerweise ist im Herbst keine Düngung von Staudenbeeten sinnvoll. Für ältere Staudenpflanzungen, die schon mehrere Jahre eingewachsen sind, gibt es eine gute Düngemethode im Spätwinter: Sehr bewährt hat sich hier bei Staudenpflanzungen im Schatten oder Halbschatten sowie bei höheren Beetstauden das sogenannte ‚Humusieren', also das alljährliche Überstreuen der Pflanzung mit einer 1-2 cm dicken Kompostschicht im Winter.

Wintergrüne Polsterstauden dürfen dabei nicht zugedeckt werden. Wenn dem Kompost dabei noch organischer Dünger (etwa 250-300 Gramm pro 100 Liter Kompost) beigemischt wird, ist eine weitere Düngung nicht nötig und das Herauswachsen alter Pflanzenhorste aus dem Boden wird vermieden.

Rückschnitt geschieht bei Stauden vor allem aus zwei Gründen: Einmal werden einige Frühsommerblüher durch einen kräftigen Rückschnitt nach der Blüte (Faustregel: kräftiger Rückschnitt auf eine Handbreit über dem Boden!) dazu angeregt, ein zweites Mal zu blühen. Zum zweiten müssen alle im Winter durch Frost braun gewordenen Triebe, Blätter und Samenstände spätestens vor dem Neuaustrieb im Frühjahr entfernt werden. Die meisten Stauden ziehen sich im Winter völlig ins Erdreich zurück, hier müssen alle oberirdischen Teile entfernt werden. Andere überwintern als immergrünes Polster oder mit wintergrünen bodennahen Rosetten, hier werden nur die abgestorbenen und braunen Teile entfernt.

Der beste Zeitpunkt für den Winterrückschnitt bei Stauden ist der Spätwinter Ende Februar bis Anfang März. Lediglich aus optischen Gründen kann es sinnvoll sein, schon vor Jahreswechsel einen Rückschnitt vorzunehmen, zum Beispiel bei wenig standfesten und nach den ersten Winterstürmen unordentlich wirkenden höheren Stauden.

Einige Stauden sollten überhaupt nicht geschnitten werden, hierzu gehören vor allem die immergrünen Ziergräser. Alle anderen Ziergräser, die nur im Sommerhalbjahr grün und im Winter braun werden, dürfen erst nach dem Winter Anfang März stark zurückgeschnitten werden! Andernfalls sind hier Winterausfälle durch Fäulnis zu befürchten, außerdem sind die braunen und goldenen Blattschöpfe dieser Ziergräser mit ihren sich im Wind wiegenden Halmen in Rauhreif und Schnee ein unersetzlicher winterlicher Gartenschmuck.

Miscanthus im Schnee

Winterschutz als Frostschutz ist bei den meisten Stauden nicht nötig. Einzig Rosmarin sollte lieber keinen Temperaturen unter -10 Grad Celsius ausgesetzt werden und lieber ausgegraben und möglichst hell, kühl und luftig überwintert werden. Vorsicht ist auch angesagt bei Stauden, die im Kübel gezogen werden: Hier friert bei Minusgraden leicht der gesamte Wurzelballen ein, was speziell bei wintergrünen Stauden zu Problemen führen kann. Eine gute Abhilfe ist hier das Umwickeln des Pflanzgefäßes mit isolierender Noppenfolie o.ä., noch einfacher ist das Eingraben der Kübelpflanzen mit oder ohne Kübel z.B. im ungenutzten Gemüsebeet!

Bei den allermeisten Stauden gibt es keine Probleme durch die Winterkälte, sondern vielmehr durch Winternässe. So kommt es in manchen milden, aber dafür extrem nassen Wintern zu Ausfällen bei nässeempfindlichen Stauden. Abhilfe schafft hier eine überlegte Standortwahl (nässeempfindlich Stauden wie zum Beispiel Gartenchrysanthemen nicht an staunasse Stellen) und eine Drainage schwerer Böden durch Untermischen von grobem Sand.

Echte Frostschäden treten nur bei bedingt winterharten Stauden wie zum Beispiel Rosmarin (siehe oben) und als sogenannte ‚Frosttrocknis' bei wintergrünen Polsterstauden und Halbsträuchern auf. Hier ist die beste Abhilfe ein Schattieren der Pflanzen mit Fichtenreisig als Schutz vor der Wintersonne. Fichtenreisig ist deshalb besonders gut geeignet, weil dieses zum Winterende allmählich seine Nadeln verlieren und die abgedeckten Pflanzen sich dadurch langsam wieder an die im Februar schon recht intensive Sonneneinstrahlung gewöhnen können.

Copyright: Staudengärtnerei Rainer Goldmann www.goldmann-stauden.de